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Tear drops und dichter Farn am Lake Windermere

Also jetzt sind wir irgendwie wieder woanders, anscheinend im Lake District. Ich weiß auch nicht, warum mein Rudel sich nicht entscheiden kann. Aber ich will mal nicht meckern, denn nach dem tollen Spaziergang mit mehreren Badeeinlagen gestern am Tarn Hows, wurde es heute noch besser.

Schlafende Hunde soll man nicht wecken

Blöderweise musste ich schon um 9h Pipi. Der gute Papa opferte sich und ließ mich kurz raus. Danach bin ich schnell wieder zurück ins Schlafzimmer und habe weitergeschlafen. Papa konnte nicht mehr weiterschlafen und ist also richtig aufgestanden und duschen gegangen und wollte dann mit mir richtig spazieren gehen. Aber ich habe einfach so getan, als würde ich ihn nicht hören und habe mich ganz still verhalten. Das mache ich zuhause auch manchmal, wenn er noch vor der Arbeit mit mir gehen will, aber da klappt das nie. Aber hier, oh Wunder, er hängt Halsband und Leine wieder weg und geht erstmal Brötchen holen. Mama und ich können noch ein bisschen dösen, bis er wiederkommt.

Alles, was das Bordermix-Herz begehrt -am Lake Windermere unterwegs

Irgendwann sind wir alle ausgehfertig und nehmen die Fähre gegen 15.30h über den Lake Windermere und starten die von Papa ausgewählte Wanderung. Also ich kann nur sagen, ich fand' s super. Der Rest des Rudels war not amused.

 

Erst ging es am See entlang auf einer Straße, mit einigen Trink- und Badeeinlagen für mich. Dann ein ganzes Stück Wald, bergauf durch ein ausgetrocknetes Flussbett durch dichten Farn. Super, sag' ich Euch. In dem Farn immer wieder verlockendste Gerüche und Geräusche, so verlockend, dass es manchmal auch Ärger gab von Mama... Aber nicht nur für mich Ärger, auch Papa bekam immer mal Ärger für den Weg. Er tat auch so, als tue ihm dieser beschwerliche Weg echt leid.

Begeistert schwimme ich in Tränen

Das Beste kam dann, als wir an einen kleinen See kamen, ein s.g. "tear drop". Hier konnte ich noch mal so richtig Gas geben und Energie loswerden -und sogar schwimmen! Die anderen hatten keine Energie mehr zum Loswerden. Inzwischen kam mal die Frage auf, wie lange die Fähre wohl fährt und ob Papa eine Taschenlampe im Rucksack hat. Also beides braucht ja wohl kein Mensch, äh Hund.

 

Und dann das...Die Fähre... Mein Selbsbewusstsein war weit unter Wasser auf diesem Untergrund. Schwanken, Quietschen, Wackeln... Mein Schwanz hat meine Nasenspitze gekitzelt, so war der eingeklemmt. Aber der britische Cocker neben mir hat die ganze Zeit geklagt, gejammert, gewinselt -ganz die britische Contenance verloren. Also da ist so ein bayerischer Bordermix dann doch härter im Nehmen.
Um es kurz zu machen, wir haben also die Fähre im Hellen erreicht -der Husky vor mir war eindeutig weniger cool als ich- und sind nach Hause gekrochen. Ja ich gebe zu, dass auch ich keine Extrarunden mehr drehen wollte. So 10 km waren es schon, Papa meinte so 8 ungefähr. In den nächsten Tagen möchte er aber doch noch mal eine richtige Wanderung machen. Ich erspare Euch die Kommentare seiner Wandergruppe dazu.

Text zum Bild ...

in mehreren Zeilen